Skuriler Märchen-Horror-Schocker The Ugly Stepsister läuft in den Kinos an

Juni 6, 2025
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Wenn Kindheitsträume zu Albträumen werden

Was passiert, wenn die hübsche Märchenfassade bröckelt und aus dem Glanz der Vergangenheit blutiger Ernst wird? „The Ugly Stepsister“ beantwortet genau das – auf schockierende Weise. Der norwegische Horrorschocker läuft seit dem 5. Juni in den Kinos und gilt jetzt schon als düsteres Highlight des Kinojahres.

Statt auf Magie und Romantik setzt dieser Film auf Wahnsinn, Schmerz und rabenschwarzen Humor. Regisseurin Emilie Blichfeldt, die hier ihr Spielfilmdebüt gibt, stellt das Grimm-Märchen auf den Kopf: Im Zentrum steht diesmal nicht Aschenputtel, sondern die von der Familie verspottete Stiefschwester Elvira – ein Charakter, der mehr Abgründe in sich trägt, als man anfangs vermuten würde.

Die Geschichte beginnt harmlos: Eine neue Ehe, ein neues Heim, ein Todesfall. Doch was nach Trauer aussieht, wird schnell zum sozialen Abstieg. Die Familie, angeführt von einer herrischen Mutter, klammert sich an die letzte Hoffnung: eine profitable Heirat. Die stille Elvira sieht ihre Chance gekommen – aber Konkurrenz schläft nicht.

Zwischen Rivalität, Gier und tiefem Selbsthass verwandelt sich Elvira langsam, aber unaufhaltsam. In dieser Finsternis liegt die wahre Kraft des Films: Er nutzt das vertraute Märchensetting, um psychologischen Horror zu entfalten, der mit jeder Minute unangenehmer wird.

„The Ugly Stepsister“ ist keine Mär für zarte Gemüter

Mit grotesken Bildern, verstörender Atmosphäre und einer Hauptfigur, deren Wandel unter die Haut geht, setzt der Film neue Maßstäbe im Märchenhorror. Elviras Jagd auf den Prinzen artet bald in einen Wahnsinn aus, bei dem auch vor drastischen Mitteln nicht zurückgeschreckt wird – und das Publikum wird gezwungen, mit ihr in den Abgrund zu blicken.

„The Ugly Stepsister“ rechnet schonungslos mit Schönheitswahn und patriarchalen Märchenidealen ab. Das Blut fließt nicht nur symbolisch. In den sozialen Medien feiern Kritiker den Film bereits als kluge, wütende Antwort auf weichgespülte Remakes – mit aktuell 95 % positiven Stimmen auf Rotten Tomatoes.

Neben den schauspielerisch starken Leistungen von Lea Myren und Thea Sofie Loch Næss punktet der Film auch visuell: morbide Ästhetik trifft auf kunstvolle Kameraarbeit. Der Ton erinnert dabei an Klassiker wie „The Witch“ oder „Hereditary“ – nichts für schwache Nerven.

Wer mutig genug ist, sich diesem modernen Horror-Märchen zu stellen, wird belohnt: mit einem der ungewöhnlichsten Genre-Erlebnisse der letzten Jahre. Ein Albtraum in High Heels.

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