Sinners: Blutiger Horror vom Meisterregisseur Ryan Coogler erscheint in den Kinos - Cinetrend.de - Alles rund um's Kino!

Sinners: Blutiger Horror vom Meisterregisseur Ryan Coogler erscheint in den Kinos

Apr. 16, 2025
play-sharp-fill

Schatten im Sonnenlicht – ein Auftritt wie aus einer anderen Welt

Ein staubiger Sommer, Mississippi 1932: Zwei Männer kehren zurück, um ein neues Kapitel aufzuschlagen – doch sie bringen ihre Vergangenheit mit. „Blood & Sinners“, der neue Fantasy-Horrorfilm von Ryan Coogler, beginnt wie ein melancholisches Roadmovie: Die Brüder Smoke und Stack, gespielt in einer doppelten Glanzleistung von Michael B. Jordan, kehren aus der Großstadt ins ländliche Clarksdale zurück. Ihr Plan? Keine Revanche, kein Blutvergießen – sondern Musik, Gemeinschaft und ein Ort für Schwarze Kultur mitten im rassistisch geprägten Süden.

Mitten in der Segregationsepoche eröffnen sie eine Juke-Bar, ein Refugium für Blues, Tanz und Stolz. Doch während der Klang der Gitarre erste Gäste lockt, kündigt sich mit drei Fremden das Unheil an. Ihr Lächeln trügt, ihre Präsenz wirkt fremd und magnetisch zugleich. Coogler wechselt subtil die Tonlage: Aus Südstaaten-Nostalgie wird albtraumhafte Anspannung, als sich offenbart, wer – oder was – da wirklich Einlass begehrt.

Warner Bros: Sinners Poster

Blood & Sinners – ein hypnotischer Höllenritt durch Genregrenzen

Mit dem Moment, in dem sich die Tür öffnet und das Licht schwindet, entfaltet sich „Blood & Sinners“ als sinfonischer Blutrausch zwischen Southern Gothic, Vampir-Horror und Musikfilm. Die Vampire, die Smoke und Stack gegenüberstehen, sind keine klassischen Monster – sondern mythologische Grenzgänger, Sinnbilder für historische wie persönliche Dämonen. Coogler nutzt die Kreaturen als Spiegel für Schuld, Trauma und die ewige Suche nach Erlösung.

Statt einfacher Genre-Kost liefert er eine wuchtige Bild- und Klangexplosion: Mit Kamerafahrten, langen Einstellungen und Ludwig Göranssons pulsierendem Score verwandelt sich der Film in ein fiebriges Gesamtkunstwerk. In einer fulminanten Szene bricht die Realität völlig auf – Coogler inszeniert einen surrealen Zeitsprung durch die Musikgeschichte bis hin zum modernen DJ-Set, ein wilder Ritt zwischen Jazz, Blues und Clubkultur.

„Blood & Sinners“ ist kein gewöhnlicher Blockbuster, sondern ein Statement: visuell mutig, emotional roh und voller Identität. Coogler reißt Genregrenzen ein und erschafft ein Stück Kino, das gleichzeitig mythologisch, politisch und zutiefst menschlich wirkt – ein echtes Highlight des Jahres 2025.

Hide picture