Über zwei Jahrzehnte nach dem Kult-Horror „28 Days Later“ erlebt die Reihe einen zweiten Frühling – und entwickelt sich zum bisher ambitioniertesten Projekt von Danny Boyle und Alex Garland. Nachdem „28 Years Later“ Anfang 2025 offene Fragen hinterließ, kehrt die Endzeit-Saga nun schneller als erwartet zurück: Bereits am 15. Januar 2026 startet „28 Years Later: The Bone Temple“ in den deutschen Kinos.
Bemerkenswert ist vor allem der personelle Wechsel: Statt Boyle übernimmt diesmal Nia DaCosta („Candyman“, „The Marvels“) die Regie. Sie führt unmittelbar die Geschichte des jungen Spike weiter, der am Ende des Vorgängerfilms in eine ungewisse Zukunft gestoßen wurde. Der frisch veröffentlichte Trailer unterstreicht, wie radikal die Reihe den Fokus verlagert: Nicht die Infizierten stehen im Zentrum, sondern eine neue, erschreckend menschliche Bedrohung.
„Die Wut ist nicht unser größtes Problem“: Ein Kult erhebt sich
Der Trailer lässt nur erahnen, wie gefährlich die neuen Gegner wirklich sind. Im verwüsteten Großbritannien wächst eine Sekte heran, angeführt vom charismatischen und zutiefst unheimlichen Jimmy Crystal (Jack O’Connell). Seine Anhänger, die sogenannten Jimmies, zeigen eine Mischung aus fanatischem Eifer und absoluter Loyalität – ein Kollektiv, das schnell zur unberechenbaren Macht werden könnte.
Spike (Alfie Williams) gerät direkt in den Einflussbereich dieser Gemeinschaft. Was als Begegnung beginnt, entwickelt sich zu einem perfiden Versuch der Rekrutierung, bei dem psychologischer Druck und religiöser Wahnsinn Hand in Hand gehen. Der Trailer deutet an, dass sich Spike kaum gegen die Faszination – und die Gewalt – des Kultes wehren kann.
Parallel dazu enthüllt eine weitere Figur ein düsteres Geheimnis: Dr. Kelson, gespielt von Ralph Fiennes, scheint einen Weg gefunden zu haben, mit einem der Infizierten – Sampson, verkörpert von Chi Lewis-Parry – zu kommunizieren. Ob er damit eine Rettung oder eine völlig neue Form der Kontrolle erschafft, bleibt offen. Der Trailer schürt jedenfalls Zweifel, ob dieser Ansatz das Überleben der Menschheit sichert oder die Katastrophe noch beschleunigt.
Geheimnisse, Gewalt und die Frage nach dem Finale der Trilogie
Während „The Bone Temple“ die düstere Reise fortsetzt, schwebt über allem eine große Frage: Kommt der dritte Teil? Offiziell gibt es dazu noch keine Bestätigung. Branchenanalysten gehen jedoch davon aus, dass Sony die Entscheidung stark von den Kinozahlen des neuen Films abhängig macht. Sollte der Januar-Start einschlagen wie der Vorgänger, dürfte die geplante Trilogie weitergehen – und dann, so heißt es, würde Danny Boyle selbst wieder auf den Regiestuhl zurückkehren.
Inhaltlich verspricht Teil 2 eine massive Erweiterung des Universums. Die Idee, dass die größte Bedrohung nicht mehr die Infizierten, sondern die Überlebenden selbst sind, verleiht der Geschichte eine besonders verstörende Note. Schon jetzt sprechen Fans von einer Mischung aus Kult-Horror, Survival-Thriller und psychologischem Drama. Die Rückkehr von Erin Kellyman und weiteren bekannten Gesichtern aus dem Vorgänger sorgt zusätzlich für Kontinuität.
Die letzten Bilder des Trailers, in denen Spike zwischen einem brüllenden Kult und einem scheinbar domestizierten Infizierten gefangen ist, lassen nur erahnen, wie brutal und unberechenbar „The Bone Temple“ werden könnte. Sollte der Film halten, was die ersten Szenen versprechen, könnte er den Grundstein für ein echtes Endzeitspektakel legen – und vielleicht sogar Boyles großes Finale vorbereiten.