Ein Finale einer Saga würdig – warum Wicked: Teil 2 jetzt alle Erwartungen sprengt

Nov. 20, 2025
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Wenn ein Fantasyfilm zum kulturellen Ereignis wird, reicht es längst nicht mehr aus, einfach nur eine Fortsetzung zu liefern. Hinter Wicked: Teil 2 steckt der Anspruch, eine ganze Ära im Kino abzuschließen. Der erste Teil aus dem Jahr 2024 spielte weltweit über 750 Millionen Dollar ein und setzte damit die Messlatte unverschämt hoch. Nun greift Regisseur Jon M. Chu erneut tief in die Trickkiste, um die Geschichte von Elphaba und Glinda zu vollenden – eine Geschichte, die zwischen politischen Intrigen, öffentlichen Erwartungen und persönlicher Wahrheit zerrieben wird.

Der Film setzt exakt in dem Moment an, in dem Oz auseinanderzubrechen droht. Während Elphaba im Untergrund kämpft, präsentiert sich Glinda der Bevölkerung als strahlende Lichtgestalt. Beide ziehen in entgegengesetzliche Richtungen und bleiben doch untrennbar miteinander verbunden. Diese Verbundenheit wird zur emotionalen Triebkraft des Films und treibt die Handlung spürbar stärker an als im Vorgänger.

Die Kritik ist diesmal gespalten: Die Pressestimmen pendeln zwischen Anerkennung und Zurückhaltung. Eine Rezensentin beschreibt den Kern des Films als „eine Geschichte, die vor allem durch den Schmerz einer zerbrochenen Freundschaft trägt“. Ein anderer Kritiker lobt dagegen die gesteigerte Wucht und spricht von „einem Finale, das größer denkt als der erste Teil“.

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Während die Fachpresse abwägt, überschlägt sich das Publikum fast schon. Die Rotten-Tomatoes-Wertungen könnten deutlicher kaum ausfallen: Die Zuschauer geben Wicked: Teil 2 beeindruckende 97 Prozent. Von Social Media bis Fanforen wird der Film als emotionaler Höhepunkt gefeiert – und viele Zuschauer berichten, sie hätten mit einem derartig dichten, ehrlichen Ende nicht gerechnet.

Besonders der Song „For Good“, ein Herzstück des Broadway-Musicals, sorgt erneut für Gänsehaut. Ein langjähriger Fan schildert: „Als die beiden ihre letzten Zeilen gemeinsam singen, konnte man kaum fassen, wie roh und intensiv das wirkt.“ Dass Ariana Grande und Cynthia Erivo ihre Songs live am Set eingesungen haben, verstärkt diesen Eindruck und gibt der musikalischen Seite des Films ein fast greifbares Gewicht.

Die Produktion selbst steuerte massiv zum Gefühl eines großen Abschlusses bei: 17 Sets, mehrere Hektar Außenkulissen, tonnenweise florale Ausstattung – ein Aufwand, der Oz lebendig macht, ohne seinen märchenhaften Charakter zu verlieren. Gleichzeitig wagt Chu eine klare politische Linie, indem er die Manipulationsstrategien der Herrschenden stärker betont als im ersten Teil. Damit gelingt dem Film etwas Seltenes: Er erzählt von Macht, Verlust, Loyalität und Identität, ohne die Magie der Vorlage zu verlieren.

Am Ende bleibt ein Finale, das viele Zuschauer als das emotionalste Kapitel des gesamten Wicked-Universums bezeichnen – und das selbst kritische Stimmen nicht kalt lässt.

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