Weapons: Wenn eine ganze Klasse verschwindet – und das Grauen bleibt

Aug. 6, 2025
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17 Kinder, ein Albtraum – und keine Erklärung

Eine ruhige Nacht in einer amerikanischen Vorstadt. Um 2:17 Uhr zeichnet eine Überwachungskamera Bilder auf, die niemand je vergessen wird: 17 Kinder verlassen wie in Trance ihre Häuser, die Arme seltsam abgewinkelt, und verschwinden in der Dunkelheit. Am nächsten Morgen fehlen von ihnen jede Spur – bis auf einen Jungen und ihre Lehrerin Justine.

Regisseur Zach Cregger (Barbarian) inszeniert diesen Albtraum mit einer unheimlichen Ruhe. Die Idylle bröckelt schnell, zurück bleiben verstörte Familien und ein Ort, der plötzlich von Angst, Misstrauen und Spekulationen lebt. Julia Garner verkörpert Justine, die einerseits Mitgefühl erfährt, andererseits immer mehr zur Verdächtigen wird.

Während die Polizei im Dunkeln tappt, beginnt Justine eigene Nachforschungen. Doch jede Antwort scheint nur neue Fragen zu erzeugen – und das Schweigen des einzigen überlebenden Schülers Alex lastet wie ein Schatten auf dem ganzen Städtchen.

Misstrauen frisst die Stadt von innen auf

Mit Figuren wie dem verzweifelten Vater Archer (Josh Brolin) und einem wortkargen Cop (Alden Ehrenreich) zeichnet Weapons das Porträt einer Gemeinschaft, die am Rande des Zusammenbruchs steht. Statt sich zu vereinen, spalten sich die Bewohner – und jeder sucht seinen eigenen Schuldigen.

Cregger erzählt das Geschehen aus mehreren Perspektiven. Dieselben Ereignisse tauchen wieder auf, doch aus neuen Blickwinkeln verändern sie ihre Bedeutung – ein erzählerisches Puzzle, das den Horror Schritt für Schritt steigert. Dabei mischt er Drama, Thriller und schwarzen Humor zu einem unberechenbaren Cocktail, der bis ins Finale unter die Haut geht.

Zwischen Andeutungen über reale gesellschaftliche Abgründe – von Massenschießereien bis zu Drogenproblemen – und unvergesslichen Schockmomenten entsteht ein Film, der mehr ist als nur Horror. Weapons – Die Stunde des Verschwindens lässt Raum für Interpretationen, zwingt sein Publikum aber auch, sich mit dem Unaussprechlichen auseinanderzusetzen. Und wenn sich am Ende eine unscheinbare Tür öffnet, wird klar: Manche Bilder brennen sich für immer ein.

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