The French Dispatch Kritik – Eine Liebeserklärung an den Journalismus

Apr 6, 2022
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Fazit

Doch muss man auch sagen, dass von „Wes Anderson Neulingen“, der Film vielleicht als etwas ungelenk und wenig greifbar empfunden werden könnte. Denn durch die episodenartige Erzählstruktur und das sehr besondere Thema Feuilleton-Journalismus, was die Grundessenz der Handlung bildet, dürfte der Film bei manchen auch für Verwirrung sorgen und als „zu viel“, „zu unverständlich“ empfunden werden. Dreht er doch gewisse altbekannte „Anderson-Standards und Normen“ wie einen eindeutigen Hauptprotagonisten, der einem ans Herz wächst und eine lineare Erzählweise auf Links und vermischt sie mit neuen Ideen und Stilmitteln und einer Thematik, in der nicht jeder Experte ist. Die Zutaten sind dieselben, nur die Formel wurde in diesem Fall erfrischend abgeändert und um einen neuen Ansatz ergänzt. Alle diejenigen aber, die Wes Andersons Stil genauso wie seine bisherigen Filme lieben und feiern, auch genau dann, wenn er damit etwas Ungewöhnliches und Neues versucht, werden mit The French Dispatch eine unglaublich gute Zeit haben. Direkt nach dem Abspann im gedruckten Zeitungs-Stil wird man sich zum nächsten Kiosk für eine Zeitschrift oder direkt in eine französische Kleinstadt begeben wollen. Die Schlusspointe ist wie so häufig bittersüß. Da hilft es, sich an die Worte des großen Arthur Howitzer Jr. zu erinnern. “Don’t cry in my office.”

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