„Wir reiten wieder los!“: Die Rückkehr der Kulthelden
Fast ein Vierteljahrhundert nach dem Kinohit Der Schuh des Manitu galoppieren Abahachi (Michael Bully Herbig) und Ranger (Christian Tramitz) wieder durch die Prärie – und diesmal geht es um nicht weniger als das legendäre „Kanu des Manitu“. Der Mythos verspricht ewiges Leben, doch eine skrupellose Bande. Angeführt von der geheimnisvollen „Boss“ (Jessica Schwarz), die das Relikt zuerst in ihre Hände bekommen will. Mit im Schlepptau: fünf nicht ganz so furchteinflößende Ganoven, darunter der herrlich verpeilte Bullet, gespielt von Comedian Tutty Tran.

Der wilde Ritt wird schnell zur chaotischen Odyssee: Abahachi und Ranger geraten in eine Falle, werden gejagt – und geraten obendrein ins Visier eines einäugigen Sheriffs (Friedrich Mücke) samt sächselndem Deputy. Doch die beiden Haudegen sind nicht allein. Dimitri (Rick Kavanian) und die resolute Mary (Jasmin Schwiers) greifen beherzt ein, um das Schlimmste zu verhindern. Und dann ist da noch Winnetouch – immer noch pink, immer noch Prosecco, aber diesmal mit völlig neuen Talenten.
Humor zwischen Nostalgie und Zeitgeist
Als Der Schuh des Manitu 2001 ins Kino kam, gab es weder TikTok noch Instagram – der Kult wuchs damals allein durch Mundpropaganda. Heute setzt Bully Herbig auf Social Media, gezieltes Songmarketing (inklusive Stefan Raab) und den Nostalgiefaktor. Die große Frage im Vorfeld: Kann der Humor von damals noch zünden? Herbig, Tramitz und Kavanian umschiffen heikle Themen geschickt. Selbst das „I-Wort“ wird augenzwinkernd abgeräumt, wenn Abahachi entnervt sagt: „Sagn S’ bitte ned Indianer!“

Die Komödie punktet mit einem durchgehenden Handlungsfaden, statt nur aus Sketch-Momenten zu bestehen. Auffällig: Die Männerfiguren stolpern von einer Panne in die nächste, während starke Frauen den Ton angeben – ein moderner Twist, der im staubigen Western-Setting überraschend frisch wirkt.
Ob Das Kanu des Manitu wieder die Kinorekorde von einst bricht, ist ungewiss. Doch der Charme, die Spielfreude des Ensembles und die Liebe zum Detail lassen keinen Zweifel: Diese Rückkehr ist mehr als nur ein Aufguss – sie ist ein liebevoller Gruß an alle, die damals schon mit Abahachi und Ranger gelacht haben.