Mit The Odyssey wagt sich Christopher Nolan an eines der ältesten Erzählwerke der Menschheit – und zugleich an sein technisch gewagtestes Projekt. In der kargen Schönheit von Aït Benhaddou in Marokko, wo schon Game of Thrones und Gladiator gedreht wurden, formt sich gerade ein Blockbuster, der in vielerlei Hinsicht Geschichte schreiben will.
Nolan ist bekannt für seine Vorliebe für analoges Filmmaterial, und auch hier bleibt er sich treu. Anders als bei seinen bisherigen Werken setzt er diesmal nicht nur punktuell, sondern konsequent auf großformatige Aufnahmen. Doch noch ist unklar, wie genau er Homers Irrfahrt neu erzählt – und ob seine Erzählweise eher klassisch oder radikal modern ausfallen wird.
Von antiken Legenden und modernen Visionen
Schon jetzt wirkt das Projekt wie ein filmischer Koloss. Mit Stars wie Matt Damon, Zendaya, Robert Pattinson und Anne Hathaway hat Nolan einen Cast versammelt, der sowohl Fans des epischen Blockbusters als auch anspruchsvolles Kino-Publikum anspricht. Damon übernimmt die Hauptrolle des Odysseus – doch wie sehr sich seine Figur von bisherigen Darstellungen unterscheidet, bleibt vorerst geheim.
Während Set-Fotos bereits einen ersten Eindruck vermitteln, halten sich offizielle Inhalte zum Plot noch bedeckt. Stattdessen richtet sich der Blick auf eine technische Errungenschaft, die alles Dagewesene übertrifft – und die im zweiten Teil enthüllt wird.
Revolution aus Titan: Die IMAX-Sensation hinter The Odyssey
Erst auf den zweiten Blick wird klar, wie bahnbrechend Nolans neues Werk wirklich ist. The Odyssey ist der erste Spielfilm der Welt, der komplett mit einer völlig neu entwickelten IMAX-Kamera-Generation aufgenommen wird. Diese Kameras bestehen aus Titan und Kohlefaser, sind deutlich leiser als frühere Modelle – und wurden exklusiv für Nolan gebaut.
Die Entwicklung war kein Zufall: Schon 2022 stellte Nolan dem IMAX-Chef Rich Gelfond eine Herausforderung – neue Kameras oder kein Film. Das Ergebnis ist eine revolutionäre Technik mit drahtloser Steuerung und Farbmonitor, die jetzt weltweit Begehrlichkeiten weckt, aber zunächst nur ihm vorbehalten bleibt.
Zusammen mit Kameramann Hoyte van Hoytema, mit dem er bereits Dunkirk und Oppenheimer drehte, setzt Nolan damit erneut Maßstäbe. Schon damals experimentierte er mit großflächigen Bildformaten – nun geht er den nächsten Schritt und verleiht dem Epos eine visuelle Tiefe, die Zuschauer förmlich in den Bildschirm hineinzieht.
Kinostart ist der 16. Juli 2026. Und während andere noch nach digitalen Innovationen suchen, schreibt Nolan analog Kinogeschichte.