Black Phone 2 nur 18 Tage im Kino – Warum Universal jetzt so gnadenlos durchzieht

Nov. 4, 2025
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Erst die Nummer 1 – und dann schon ab nach Hause?

Universal sorgt wieder für Kopfschütteln in der Filmbranche. Denn während Horrorstreifen „Black Phone 2“ am vergangenen Wochenende noch die Spitzenposition der US-Kinocharts verteidigte, ist er seit heute bereits digital zu haben. Von „nur mal kurz im Kino“ kann man hier kaum noch ironisch sprechen. Der Streifen von Regisseur Scott Derrickson hat gerade die Marke von weltweit 100 Millionen Dollar überschritten und trotzdem wandert er nach nur 18 Tagen in die digitale Zweitverwertung.

Die Strategie ist nicht neu, aber umso konsequenter: Seit der Pandemie lässt Universal nur noch wenige Filme länger als drei Wochen exklusiv im Kino laufen. Blockbuster im XXL-Format bilden die Ausnahme, alle anderen werden gnadenlos schnell ins heimische Wohnzimmer verlagert. Selbst dann, wenn sie – wie „Black Phone 2“ – noch starke Besucherzahlen liefern und sich gerade wieder an die Spitze setzen konnten.

Für die US-Kinos ist diese Haltung unbequem. Sie verlieren damit genau die Titel, die ihnen eigentlich einen längeren Atem garantieren könnten. Doch Universal bleibt hart: Erfolg schützt nicht länger vor frühzeitigem Streaming.


Warum ein anderes Studio plötzlich das Gegenteil mach

Während Universal Druck macht, scheint Warner Bros. bremsen zu wollen. Dort lässt man aktuell sogar bei Erfolgstiteln wieder etwas mehr Zeit verstreichen. Das gilt auch für das Kriegsdrama „One Battle After Another“, das bereits seit Ende September in den US-Kinos läuft und bis heute keinen digitalen Veröffentlichungstermin besitzt.

Mindestens 45 Tage soll das Fenster betragen – also mehr als doppelt so viel wie beim Horror-Hit des Konkurrenten. Und dabei ist Warner eigentlich bekannt dafür, den Kinos selten länger als einen Monat Exklusivrechte zu geben.

Dass es anders laufen kann, zeigte zuletzt „Superman“. Der Film wechselte völlig überraschend schnell ins digitale Regal. Noch dazu mit der Begründung, die zweite Staffel der begleitenden Max-Serie „Peacemaker“ rechtzeitig pushen zu wollen. Ein strategischer Kniff, der zeigt: Auch bei Warner ist die Planung nicht mehr so starr wie früher – aber eben nicht ganz so kompromisslos wie bei Universal.

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