Aufbruch mit Verzögerung – was sich im Hintergrund tut
Dass ausgerechnet Denis Villeneuve bei „James Bond 26“ das Ruder übernimmt, lässt Cineasten aufhorchen – und dennoch auch stutzen. Der Kanadier, der mit Werken wie Blade Runner 2049, Sicario und natürlich Dune Maßstäbe in moderner Filmkunst setzte, ist nicht gerade für leichte Kost bekannt. Umso überraschender ist seine Wahl für das traditionsreiche Franchise um den britischen Geheimagenten, das bisher eher für schnörkellosen Blockbuster-Stil bekannt war.

Doch wer dachte, dass der Produktionsstart nun in greifbarer Nähe liegt, täuscht sich. Villeneuve hat derzeit alle Hände voll zu tun – Dune 3, ein Film über nukleare Eskalationsszenarien sowie ein Sci-Fi-Epos nach Arthur C. Clarke stehen bei ihm auf dem Zettel. Auch eine monumentale „Cleopatra“-Neuauflage wartet in den Startlöchern. Offenbar nimmt sich Amazon also ganz bewusst Zeit – um Platz für den vielleicht künstlerischsten Bond-Film aller Zeiten zu schaffen.
James Bond, Sci-Fi und die Regie der Meisterwerke

Die Wahl fiel nicht zufällig: Denis Villeneuve gilt als moderner Kino-Architekt. Gleich drei seiner Science-Fiction-Filme – Arrival, Blade Runner 2049 und Dune – erhielten weltweit höchste Kritiken, nicht selten mit fünf Sternen ausgezeichnet. In Villeneuves Händen werden Zeit, Sound und Licht zu Stilmitteln, die Geschichten nicht nur erzählen, sondern spürbar machen.
Dass er nun Bond 26 inszeniert, lässt erahnen, dass auch 007 sich neu erfinden könnte – weg von der puren Action, hin zu einem tiefer schürfenden Drama mit visueller Wucht. Der Regisseur selbst beschreibt das Projekt als „heiligen Boden“. Die Produzenten David Heyman (Harry Potter) und Amy Pascal (Spider-Man) dürften sich genau das erhofft haben: einen Bond, der seine Wurzeln ehrt – aber auch filmisch neue Wege geht.
Wer allerdings in die Fußstapfen von Daniel Craig treten soll, bleibt weiterhin streng geheim. Klar ist nur: Mit Villeneuve an Bord ist Bond 26 bereits vor Drehstart ein Ereignis.